Osteopathie
Die osteopathische Behandlunghsmethode hat sich seit der Begründung durch den amerikanischen Arztes A.T. Still in den 1880er Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Ursprünglich bestand dieser medizinische Ansatz in einem eher allgemeinen Konzept. Mittlerweile ist es eine sehr differenzierte Methode mit komplexen Anschauungen zu allen Systemen im Organismus und mit sehr ausgereiften Behandlungstechniken zur Einflußnahme. Im Zentrum der Betrachtung stehen die mechanischen Beziehungen der Organe und des Skelettsystems miteinander. Alle Gewebestrukturen stehen letztlich miteinander in Verbindung. Einen Zusammenhang stellen Faszien her, dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine große verbindende Körperfaszie bilden. Die Spannungsverhältnisse in einem Teil dieses Gesamtsystems wird über Kompensations- und Anpassungsmechanismen zu anderen Teilen dieses Gesamtsystems weitergeleitet (Tensgrity-Modell). Die Folge ist eine verstärkte Kompression auf die Blutgefäße, auf die Lymphgefäße und auf die Nerven. Dies führt zu verminderter Gewebsver- und entsorgung und zu erhöhter Daueraktivität im Nervensystem. Letztlich werden dadurch auch die höheren komplexen Systeme beeinträchtigt (Hormonsystem, Immunsystem). In der osteopathischen Behandlung werden die Spannungen und Gewebsblockaden lokalisiert und gelöst, damit die physiologische Beweglichkeit wiederhergestellt wird und die Körperfunktionen sich neu regulieren. Die Osteopathie eignet sich deshalb für nahezu jedes Beschwerdebild. In manchen Fällen kann die Osteopathie die ursächliche Behandlung darstellen. In vielen Fällen wirkt sie ergänzend mit anderen Methoden.